Fall des Monats Februar 2003
Bestandsaufstockung und Umstellung auf 4-Wochen Rhythmus
In einem Betrieb mit 200 Sauen und wöchentlicher Abferkelung wurden die Ferkel mit 21 Tagen abgesetzt und im Flatdeck aufgezogen. Anschließend wurden sie an einen Mäster verkauft. Die Abferkelung erfolgte in einem Großraumstall mit kontinuierlicher Aufstallung. Der Mäster bekam noch Läufer aus einem zweiten Bestand, wollte aber auf eine Herkunft umstellen. Aus diesem Grund wurde die Herde auf 330 Tiere aufgestockt. Im Zuge der Planung der notwendigen Baumaßnahmen entschied man sich, auf einen vier wöchentlichen Abferkelrhythmus umzusteigen. Weiterhin fiel die Entscheidung, das Flatdeck auszulagern und beim Mäster neu zu bauen. Mehrere Vorteile sprachen dafür: 1. Die Großraumabteilung, die von Strohhaltung auf Gülle umgebaut wurde und dadurch jetzt 85 Abferkelbuchten besitzt, kann im Rein – Raus – Verfahren bewirtschaftet werden. 2. Die baulichen Gegebenheiten des alten Flatdecks waren unzureichend und beeinträchtigten bereits die Ferkelgesundheit. Die isolierte Ferkelaufzucht brachte für den Sauenhalter zusätzlichen Platz für weitere Abferkelbuchten und für den Mäster eine bessere Ferkelgesundheit. 3. Die Arbeit konnte wirtschaftlicher gestaltet werden.
Eingliederung der Sauen in den 4 - Wochen Rhythmus
Die Umstellung der Sauenherde auf den veränderten Rhythmus erfolgte mittels Regumate, Pregmagon und Ovogest:
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Regumate, Wirkstoff Atrenogest, Fa. Janssen
dient der Brunstunterdrückung -
Pregmagon, Wirkstoff PMSG, Fa. IDT
dient der Brunstauslösung -
Ovogest, Wirkstoff Chorionganadotropin, Fa. Intervet
dient der Ovolutionsauslösung
Die Ferkel wurden weiterhin mit 21 Tagen von den Sauen abgesetzt und bei den Sauen wurde die Brunst mittels Regumate unterdrückt. Die Dosierung pro Sau betrug 5ml und wurde über das Futter gegeben. Eine Einzelaufnahme (Stände) ist sehr wichtig. Es ergab sich folgender Rhythmus:1.Gruppe: 3 Wochen Regumate
2.Gruppe: 2 Wochen Regumate
3.Gruppe: 1 Woche Regumate
4.Gruppe: kein Regumate
Als die vierte Gruppe abgesetzt wurde, bekamen die vorherigen Gruppen ihre letzte Dosis Regumate. In diesem Fall war es der Mittwoch Vormittag. Am Donnerstag (24 Stunden später) wurde Pregmagon zur Brunstauslösung gegeben. Am Sonntag, 24 Stunden vor der Belegung, wurde Ovogest für die Ovulationsauslösung gespritzt.
Jungsauen, die für die Bestandsaufstockung notwendig waren, wurden nach gleichem Prinzip eingegliedert. Brunstunterdrückung nach Ankunft mit Regumate, dann Absetzen des Regumate, Pregmagongabe, sowie Ovogestgabe, zeitgleich mit den Altsauen. Die Umstellung des Abferkelrhythmus und die Bestandsaufstockung verliefen problemlos. Die Leistung der Sauen wurde sogar besser. Die Umrauschrate sank von12% auf 8% und die lebendgeborenen Ferkel stieg um 0,5 auf 11,6 Ferkel pro Sau und Wurf.
