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Fall des Monats September 2003

Alternative Schweinehaltung - Auswirkungen auf die Tiergesundheit 

Im Fall des Monats wollen wir dieses Mal einen alternativ gebauten Schweinestall vorstellen. Auf dem Zuchtbetrieb war ein Neubau dringend notwendig geworden, da der als Wartebereich genutzte Stall zu alt und unpraktikabel war.

Um die Kosten möglichst gering zu halten wurde ein Stallbau geplant, bei dem sehr viel Eigenleistung erbracht werden konnte. Es wurde als Grundgebäude eine Halle mit den Maßen 15 x 42 m errichtet. Die Außenhaut besteht aus Wellblech, ebenso das Dach. Innen wurde die Außenwand mit einer halbhohen Mauer verstärkt. 



Die Halle verfügt über einen Licht- und Lüftungsbereich unterhalb des Daches. Dieser ist mit einem Vogelschutzgitter versehen. Zusätzlich können Jalousien aus textiler Folie mittels Seilen vor diesen offenen Bereich gezogen werden. Es existiert weder eine Heizungs- noch eine Lüftungsanlage. 

Die Luft tritt seitlich in das Gebäude ein und entweicht über den offenen Dachfirst, der aber gegen Regen geschützt ist. Dadurch entsteht keine Zugluft, es ist jedoch auch bei sehr hohen Temperaturen für eine Ableitung der warmen Luft gesorgt. Im Winter kann die Luftzufuhr mittels der Folien eingeschränkt werden.






























Der Stall ist in 3 Großraumabteile aufgeteilt. Jedes Abteil bietet Platz für ca. 60 Sauen, und verfügt über einen Spalten- und einen Strohanteil. Der Spaltenboden ist deutlich höher als der eingestreute Liegebereich. Verbunden sind die beiden Bereiche jeweils an den Enden der Bucht mit 3 Stufen. Anfängliche Bedenken, dass die Sauen Schwierigkeiten mit den Stufen hätten, zerstreuten sich nach dem Einstallen. Alle Sauen benutzen die Treppen völlig problemlos.












Der Liegebereich ist bis auf die unmittelbare Umgebung der Treppen sehr sauber. Die Sauen koten vornehmlich auf den Spalten ab und liegen im Strohbereich. Bei sehr hohen Außentemperaturen bevorzugen sie zum Liegen tagsüber auch den Spaltenbereich. 

Die Sauen werden ad libitum gefüttert und regelmäßig bei der Ein- und Ausstallung gewogen. Bislang verließ keine Sau den Wartebereich zu fett, obwohl die Tiere vorher im Kastenstand nach Leistung gefüttert worden waren. Der Futterverbrauch ist geringfügig angestiegen, es kann jedoch nur der Verbrauch pro Bucht festgestellt werden. Die ersten Durchgänge hatten einen Futterverbrauch von 3,8 - 3,9 kg Futter pro Tier und Tag eines 9 MJ-Futters. 

Es sind verschiedene Automaten im Einsatz, um zu testen, welche sich für diese Art von Stall am besten eignen. Nach Angaben des Besitzers gibt es bei den Automaten von Stalko und Domino die geringsten Verluste durch Verstreuen von Futter.



Tränken sind an der Außenwand im Spaltenbereich angebracht. Auch hier sind verschiedene Modelle installiert, bislang funktionieren alle einwandfrei.

 

Fazit
Die Sauengesundheit hat sich mit dem Umzug deutlich verbessert. Obwohl die Tiere zur Abferkelung und zum Belegen in die alten, herkömmlichen Warmställe kommen, zeigen sie keine Probleme bei der Umstallung in den Kaltstall. Auch bei sehr hohen Temperaturen konnte keine Auswirkung auf die Gesundheit oder die Reproduktionsleistung festgestellt werden. Frühere Probleme mit Durchfallerregern wie Clostridien oder E. coli sind nicht wieder aufgetreten. Auch die Häufigkeit von MMA (Metritis, Mastitis, Agalaktie) bei der Abferkelung ist sehr viel geringer geworden. 
 

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