14.04.2009
Betreff: AW: AW: AW: Spreizerferkel vom 13.03.2009 vom 23.03.2009 vom 24.03.2009 vom 01.04.2009
Sorry, hatte ein paar Tage keine Zeit, jetzt die Antwort:
Grundsätzlich: wir haben entweder DAS Einzelereignis (Mykotoxine, Virämien etc.) oder multiple Faktorenproblemem, daher der Fragenkatalog.
Bei erhöhtem Jungsauenanteil haben wir es fast generell mit einer sichverschlechternden Bestandsimmunität zu tuen. Vieles deutet bei deinem Bericht hierauf als Ursache hin, wenn kein Komponentenwechsel stattgefunden hat (incl. Sojaschrot und Öl??) und keine nachvollziehbaren Krankheitseinbrüche in den letzten Monaten stattfanden.
> Wie sieht die futterkurve/fütterung vor geburt aus?
Ich füttere das Tragefutter 11,8 MJ bis drei tage nach Geburt.
Futtermenge Anfang 2,4 kg bis 3,2 kg 108 Trächtigkeitstag
Je nach Genetik und Leistungsniveau reicht dies evtl. nicht aus. Gerade neu aufgebaute Bestände, heißt viele Jungsauen/junge Sauen brauchen mehr Protein für ihr eigenes Wachstum, evtl. entsteht ein Mangel.
> Wurde die mineralisierung problemspezifisch überprüft?
Nein
Neben der genetischen Disposition, toxischen Reaktionen werden immer wieder Cholinchlorid, magnesium u.a. diskutiert, mit unterschiedlichen Erfahrungen. Mit Lieferant überprüfen.
> Gibt es zulagen/spezialitäten vor der geburt?
Nein
Energie/Vitaminzugaben vor der Geburt fördern die Entwicklung und Organausreifung der Föten. Gab vor einigen Jahren einen größeren Versuch, nach dem zwischem dem 80. und 85. Tag einen deutlichen Vitalitätsschub mit deutlich niedriger Mortalität in den ersten Lebensttagen. Kann nicht behaupten, dass dies ein Spreizerproblem direkt lösen könnte, wäre aber evtl. bei multiplen Problemen der Baustein, welcher die Statik des Abwehrsystemes verbessert. Kann wieder mit dem hohen JS-Anteil zusammenhängen.
> Wird mit vitaminstößen in der trächtigkeit gearbeitet?
Nein
s.o.
> Wann ferkeln die sauen?
Einzelne ab dem 113 Tag sonst 115 Tag
o.k.
> Werden die geburten eingeleitet und wann?
Ja ab dem 114 Tag
JS ebenfalls? Manche Genetiken brauchen einen Tag länger (JS), d.h. die Ferkel sind nicht ausreichend ausgebildet und die Immunstoffe der Biestmilch sind weniger.
> Wie ist der gesundheitsstatus des betriebes?
PRRS positiv, Parvo/Rotlauf, Influenza, Coli, Mutterschutzimpfung, Ferkelaufzucht ausgelagert
PRRS positiv bedeutet auch geimpft? Welches Schema, Bestand, einfach Status oder 6/60?
Influenza geimpft?
> Wie sehen die nichtspreizenden ferkel aus, unterschiede zwischen gruppen mit hohem auftreten von spreizern und denen mit wenig?
Dort gibt es eigentlich keine großen Unterschiede. Geburtsgewichte Ok.
> Wann finden zootechnische maßnahmen statt, speziell letztes drittel trächtigkeit?
Was genau ist damit gemeint???
Impfmaßnahmen, Behandlungen, Entwurmungen etc.
Bei labiler Immunität können solche Maßnahmen als Tropfen dienen, welcher das Faß zum überlaufen bringt.
(Muß ich jetzt drei Euro ins Phrasenschwein zahlen???)
Letzte Abferkelgruppe war wieder "fast" alles in Ordnung. Von 300 Ferkeln ca 5 Spreizer .
Und ein "Sau-"Eber als Vererber kann ausgeschlossen werden?
Was du machen kannst:
- Eber checken/Spreizer zuordnen, ggf. Eber tauschen
- gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung der Bestandsimmunität
- Jungsaueneingliederung optimiert
(Quarantäne-Kontakt-cool down-Eingliederung?
- Impfschutz passend gewählt und terminiert?
- gezielte Stöße mit wirksamen
Vitamin-/Spurenelementkonzentraten
- Sauenfütterung überprüfen, ob dem Leistungsvermögen der Sauen angepasst und Mineralisierung ausreichend
Zum Thema Toxine: wir reden immer über Mykotoxine, heißt Futtergifte, vergessen aber oftmals die deutlich weitreichenderen Probleme durch Endotoxine. Auch hier gibt es inzwischen vielversprechende Ansätze. Im Praxisversuch konnte eine Absenkung der Werte im Blut nahe Null
nachgewiesen werden (Eigenüberprüfung des Hoftierarztes).
Wir haben inzwischen Sauen, wie eine 13.000 ltr. Kuh, für Störungen hoch sensibel. Hier müssen wir für die Zukunft sicher mehr über Leistungsabsicherung ohne akuten Hintergrund nachdenken.
Gruß und frohes Osterfest,
Stefan Heckmann
Antwort auf:
> Wie sieht die futterkurve/fütterung vor geburt aus?
Ich füttere das Tragefutter 11,8 MJ bis drei tage nach Geburt. Futtermenge Anfang 2,4 kg bis 3,2 kg 108 Trächtigkeitstag
> Wurde die mineralisierung problemspezifisch überprüft?
Nein
> Gibt es zulagen/spezialitäten vor der geburt?
Nein
> Wird mit vitaminstößen in der trächtigkeit gearbeitet?
Nein
> Wann ferkeln die sauen?
Einzelne ab dem 113 Tag sonst 115 Tag
> Werden die geburten eingeleitet und wann?
Ja ab dem 114 Tag
> Wie ist der gesundheitsstatus des betriebes?
PRRS positiv, Parvo/Rotlauf, Influenza, Coli, Mutterschutzimpfung, Ferkelaufzucht ausgelagert
> Wie sehen die nichtspreizenden ferkel aus, unterschiede zwischen gruppen mit hohem auftreten von spreizern und denen mit wenig?
Dort gibt es eigentlich keine großen Unterschiede. Geburtsgewichte Ok.
> Wann finden zootechnische maßnahmen statt, speziell letztes drittel trächtigkeit?
Was genau ist damit gemeint??? Letzte Abferkelgruppe war wieder "fast" alles in Ordnung. Von 300 Ferkeln ca 5 Spreizer .
Gruß, Torsten
Antwort auf:
Wie sieht die futterkurve/fütterung vor geburt aus?
Wurde die mineralisierung problemspezifisch überprüft?
Gibt es zulagen/spezialitäten vor der geburt?
Wird mit vitaminstößen in der trächtigkeit gearbeitet?
Wann ferkeln die sauen?
Werden die geburten eingeleitet und wann?
Wie ist der gesundheitsstatus des betriebes?
Wie sehen die nichtspreizenden ferkel aus, unterschiede zwischen gruppen mit hohem auftreten von spreizern und denen mit wenig?
Wann finden zootechnische maßnahmen statt, speziell letztes drittel trächtigkeit?
Gruß
Stefan Heckmann
Antwort auf:
Moin Reinhold,
ich kann auch ganze Sätze formulieren...ACHTUNG.
Bin gerade in der Aufstockung bzw. diese ist so gut wie beendet dadurch ein hoher Anteil an Jgs. Die letzte abferkelnde Gruppe waren ausschließlich Jgs. und dort waren so gut wie keine Spreizer. Zitterferkel sind keine vorhanden.
Futteruntersuchung wäre mal ne Maßnahme aber müßte das dann nicht vermehrt auftreten und nicht so unterschiedlich von Gruppe zu Gruppe?
Gruß, Torsten
Antwort auf:
Moin Reinhold,
erhöhter Jungsauenanteil? Ja!
Genetikwechsel? Jein! (gleiche Sauen andere Linie)
Selbstmischer? Ja!
Und nu??? :-(
Gruß Torsten
Antwort auf:
Moin Torsten, moin Pigpooler,
wenn das so als Welle durch einen laufenden Bestand bestand läuft ohne erhöhten Jungsauenanteil, Genetikwechsel oder sonst was, tippe ich auf Toxine im Futter. Ist bloß schwierig bis garnicht nachzuweisen. Die gute Nachricht dabei ist (nur wenn du kein Selbstmischer bist). Der Spuk geht schnell vorüber.
Grüße Reinhold
Antwort auf:
Hallo,
kann mir jemand sagen welche Ursache es hat, das Ferkel spreitzen? Bei der aktuellen Abferkelung habe ich bis jetzt ca 30Spreizer von ca 10 Würfen. Alt und Jungsauen sind gleichermasen betroffen.Und es kommen noch einige, ist zu befürchten. Ich klebe diese Ferkel mit Leucoplastband an den Innenschenkel anfangend über die Schenkel am Schwanz vorbei bis auf den Rücken ,überkreuz für jeden Schenkel einen. Der Erfolg ist mässig. Bei der letzten Abferkelgruppe hatte ich "nur 4 Spreizer .
Ist ein Genetisches Problem oder liegt die Ursache woanders (Fütterung , Pilze,etc.) ?
Bin für Tipps empfänglich
Gruß Torsten