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06.05.2016

Betreff: AW: AW: saugferkelbehandlung vom 04.05.2016

Hallo,

ich finde die optimale Behandlungsvorgabe wir mit einem sehr achtsamen Betreuerauge und dem Hoftierarzt immer wieder überprüft und an die Ferkel angepasst. Oder auch mal - das Würfe "geschoben" werden.

Stellt sich nicht neben der späteren "Impffähigkeit" (gesund, kein Fieber etc.) auch die Frage der "Behandlungsfähigkeit" gerade geborener Ferkel die in immer größeren Würfen und ggf. viel leichter als früher auf die Welt kommen?

Ist der Wurf gleichmäßig, die Ferkel gut entwickelt und das heißt nicht nur Gewicht, sondern auch "fertig entwickelt" mit vollständigem Haarkleid (nicht nackt - auch der Schwanz, Ohren)?

Müssen sie ggf. eine Entwicklungszeit erstmal nach der Geburt nachholen? Wieviel Eingriffe/Schmerzen vertragen die Ferkel (Ohrmarke nicht unterschätzen!)

Wann haben sie ihren festen Zitzenplatz und/oder Zusatztränke/-Milch sicher gefunden und "vertragen" einen Eingriff? "Laufen" danach weiter?

Schon vor Jahren fand ich die Ansatz aus Sterksel/NL für die ersten 24 (ggf. 48 Stunden) "don´t touch anything" interessant unter dem Aspekt, dass Saugferkel das Kolostrum ihrer Mutter erhalten sollten und das auch erstmal vs passiver Immunität die Chance haben sollte zu > "wirken".

Frühe Eisengaben stehen immer wieder im Verdacht auch durch die Injektion zu stressen und/oder/auch Coli/Streptokokken "anzufüttern" (entschuldigung für diese ggf. fachlich nicht korrekte Bezeichnung) und einige Betriebe die ich kenne auch gute Erfahrung gemacht das auf Tag 4 oder 5 zu schieben - das ist Themen/Beratungsbereich dem Hoftierarzt?

Auch die Impffrage - wann haben sich dann Ferkel von Schwanzkupieren, kastrieren, Ohrmarke, Eiseninjektion soweit erholt - sind alle Wunden gut geschlossen (Immunsystem?) das die Ferkel dann auch impffähig sind? Immer wieder messen wir bei Würfen auch in der 2 - 4 Lak-Woche über 41 °C Fieber - auch ohne Durchfälle: -> Tierarzt!

Zähneschleifen ist lt. Gesetz dann erlaubt, wenn es zu Verletzungen am Gesäuge der Sau kommt. Ich finde allerdings auch, dass Schmerzen sich nicht nicht positiv auf den Oxytoxin-Fluss auswirken und man durchaus auch Sauen sieht die sich in Bauchlage "selbst gegen die Ferkelmeute schützen", also die Schäden (weniger Milchgabe der Sauen) auch schon vor Zitzenschäden auftauchen oder wenn Ferkel sich gegenseitig verletzen.

Aber auch hier wieder als Maßnahme um ggf. Futter-/Management/Milchmangelsituationen zu überbrücken oder als achtsamer Eingriff in Einzelwürfe (z.B. Jungsauen, die nicht selten mit der Vereinzelung = Vereinsamung in die Abferkelbucht und den Geburtsvorgang überfordert sind und trotzdem sehr viele hungrige Ferkel haben).

Bitte daran denken, dass Ferkel auch dann nur vernünftig (Menge) Trockenfutter aufnehmen und damit die Sau entlasten können wenn sie ab der ersten Lebenswoche auch genügend Wasser aufnehmen und nein ich bin überzeugt, dass sie aus irgendwelchen Stahlstücken die aus der Wand ragen ("Nippel"?) nicht die Wasser-Menge aufnehmen die sie bräuchten um gut dazu fressen zu können (auch wenn die da mal gelegentlich drauf beißen).

Besser für alle ist immer - wenn das Zähneschleifen nicht notwendig ist, oder? Aber aus Prinzip weglassen - ist wie AB aus Prinzip weglassen - auch keine "Lösung".

Viele Grüsse aus einem sonnigen Franken

Mirjam




Antwort auf:

Hallo Ferkelerzeuger,
zunächst einmal vielen Dank für die rege Diskussion.
Mirjams Beitrag fand ich höchst interessant. Da du durch deine Beratertätigkeit in viele Betriebe kommst und somit denke einen großen Überblick hast, #würde mich doch sehr interessieren, wie deiner Meinung nach die optimale Ferkelversorgung und Ferkelbehandlung in der ersten Lebenswoche aussieht.
Da wir zur Zeit unsere Ferkel in den ersten 5 Lebenstagen behandeln (Zähneschleifen, kupieren, Eisengabe und Mycroplasmaimpfung) habe ich immer wieder mal Das Gefühl, das es bei den Ferkeln zu kleinen Problemen kommen kann.
Auch glaube ich, das das Immunsystem evtl. drunter leiden kann?!

Gruß in den sonnigen Morgen
Harald


Antwort auf:

Moin
Kastrieren auch, aber da müssen ja erst Millionen Euro für irgendwelche Versuche zur Alternative ausgegeben werden, obwohl man die Schweine nur früher Schlachten müsste ( siehe England) , bevor die Eber in die Pubertät kommen.

Grüße NHW


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Ich denk ja mal jeder hat so so seine eigenen Erfahrungen gemacht wann welche Ferkelbehandlungen am sinnvollsten sind.

24h ruhe zur Biestmilchaufnahme find ich schon richtig. Danach gibts meiner Meinung nach Sehr Betriebsindividuelle Unterschiede.

Wichtig ist die Einhaltung Gesetzlicher Grenzen. Zudem muss es auch Arbeitswirtschaftlich passen. Warum Zähneschleifen das Blödeste ist was man machen kann müssten Sie mir allerdings mal erklären. Es gibt viele Betriebe mit dem Schleifen der Zahnspitzen sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Gruß Torsten B.

Antwort auf:

Hallo,
Endlich mal jemand der weiß was zu machen ist.

Und Zähneschleifen ist das Blödeste was man machen kann.

Gruß A.S.


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Hallo,

mal ein etwas anderer Aspekt den ich im Zusammenhang mit Saugferkelbonitur gefunden habe. Lt. einer Diss. hat das Ferkel teilweise schon so geboren aber vor allem nach der Geburt einen enorm hohen (belastenden?) Harnstoffspiegel, der erst auch am 4ten Tag erst fällt. Interessant wird die Begründung in der Arbeit mit der mangelnden Aktivität von Niere und Leber - der Körper muss sozusagen erst "anlaufen".
Tut es wirklich not hier in den ersten Lebens"stunden" schon invasive (schmerzhafte) Eingriffe wie Schwanzkupieren, Ohrmarke einziehen, Injektionen vorzunehmen, wo die Ferkel erstmal damit zu tun haben Kolostrum ab zu bekommen und einen festen Zitzenplatz zu ergattern sowie nicht erdrückt zu werden/das Ferkelnest zu finden?

Gruß Mirjam Lechner

Zitat Seite 220 http://d-nb.info/99235739X/34

(...)Harnstoff: Der Alterseinfluss auf die Harnstoffwerte war hochsignifikant. Saugferkel vom 1.-3. Lebenstag hatten fast dreimal so hohe Medianwerte wie Ferkel ab dem 4. Lebenstag. (...)

Nach WEHREND et al.1999) wurden Ferkel bereits mit relativ hohen Harnstoffkonzentrationen von 4,3 mmol/l im Mittel geboren und maximale Harnstoffwerte im Plasma von Ferkeln traten 24 Stunden nach der Geburt auf.
-> Die Harnstoffausscheidung erfolgt über die Niere, die aber vermutlich erst mit zunehmendem Lebensalter ihre volle Funktion aufnimmt und deshalb nach der Geburt hohen Harnstoffwerte durch mangelnde Ausscheidung verursacht (...)"




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Drei Tage Ruhe !