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04.06.2008

Betreff: AW: Ferkelruß vom 01.06.2008 vom 02.06.2008 vom 03.06.2008

Hallo Reinhold,

welches sind denn die verschieden Gründe, den Einsatz von Neomycinsulfat abzulehnen.
Wenn bei uns hin und wieder auftritt, dann meist erst nach dem Umstallen ins Flatdeck aufrund der Rangkämpfe. Bei rechtzeitiger Behandlung ist meine Methode dann sofort wirksam.

Gruß Gunnar

Antwort auf:

Moin Gunnar, moin Thomas, moin Pigpooler,

zunächst mal etwas zum Problem: Ferkelruß wird verursacht durch ein
Bakterium, Staphylococcus hyicus. Die sind immer da und brauchen eine
Eintrittspforte in die Haut, um eine Erkrankung auszulösen.
Immungesachwächte Ferkel sind natürlich besonders anfällig. Diese
Immunschwäche kann durch Milchmangel oder Toxine oder durch Circo oder, oder oder ... hervorgerufen sein. Milchmangel bewirkt zusätzlich Kämpfe am Gesäuge, welches vermehrte Kratz- und Bißwunden an den Wangen bedeutet. Daher beginnt der Ferkelruß auch an den Wangen und nicht - wie hier jemand ausführte- hinter den Ohren!!

Zur Therapie: Früher waren Injektionen mit Penicillinpräparaten das Mittel der Wahl. Heute gibt es teilweise Resistenzen, also dann auch in aller Regel gegen Amoxicillin! Alternative wäre z.B. Chinolonpräparat (Gyrasehemmer). Wir entnehmen immer parallel zur Erstbehandlung Hauttupfer, um eben solche Resistenzen zu finden und ggf. das Medikament zu wechseln!!!

Problem bei der Behandlung ist, dass die Erreger in tieferen Hautschichten sitzen, die relativ schwach durchblutet sind. Daher ist die empfohlene Dosierung um das 0,5 bis 1- fache zu erhöhen und -wie schon richtig bemerkt- die Kanüle mindestens zwischen den Würfen zu wechseln.

Hautwaschungen wirken lediglich unterstützend und haben keinen direkten therapeutischen Effekt. Wenn schon Waschungen, dann mit Bürste und Jod und nicht wie unten beschrieben mit Antibiotika!!!!!! Diese Methode ist aus verschiedenen Gründen strikt abzulehnen und -soweit tatsächlich vom Tierarzt empfohlen- als Kunstfehler zu bezeichnen.

Zur Vorbeuge: Säuft die Sau genügend Wasser?-->Milch!, Ist die Sau gesund?, Mehr Ferkel als Striche?, Eventuell bei Ferkeln von Erstlingssauen oder generell Zähne schleifen (nicht kneifen!), Ferkel frühzeitig zufüttern, Genaue !!!! Beobachtung der Ferkel und frühzeitige !!!!!!! Behandlung mit einem mehrfach zu injizierenden,wirksamen Mittel in der richtigen Dosierung!

Grüße an alle, Reinhold

Nachtrag zur Prophylaxe: Einwaschen der Sau in die Abferkelbucht und
desinfizierende Einstreumittel; peinliche Hygiene allgemein, helfen auch, die Häufigkeit von Ferkelruß zu reduzieren.



Antwort auf:

Hallo,

dieses Problem ist sehr einfach in den Griff zu bekommen. Sofort bei
Auftreten oder zur Vorbeuge beim Absetzen die Ferkel mittels
Rückenspritze einsprühen. Hierzu mischt du einfach Wasser mit
Neomycinsulfat und gibst einen Schuß Spüli hinzu. Das
Mischungsverhältnis kann ich dir nur annähernd sagen: ca. 10- 15
gehäufte Teelöffel auf 3 l Wasser (TA fragen).

Gruß Gunnar

Antwort auf:

Hey,

in letzter Zeit hab ich vermehrt Probleme mit Ferkelruß in meinem Betrieb. Mein Tierarzt bekommt dies Problem auch nich in den Griff. Hat jemand ähnliche Probleme bzw diese in den Griff bekommen? Gruß Thomas