11.01.2013
Betreff: AW: Flüssigfütterung - TS-Gehalte vom 10.01.2013
Moin, moin,
wenn ich die eigentliche Frage richtig verstanden habe, geht es in erster Linie darum, herauszufinden, ob die aktuell gepumpten TS-Gehalte im Rahmen liegen bzw. ob es Fälle gibt, die höhere TS-Gehalte ermöglichen.
Nicht selten ist es der Fall, dass die eingesetzte Pumpe für die örtlichen Rohrleitungsdimensionen und das Anforderungsprofil von Seiten des Futters nicht geeignet ist. Sehr gern wird von der Anlagenherstellern die Kreiselpumpe (unterschiedlichster Bauform, Leistung und mit/ohne
Frequenzregelung) empfohlen und eingebaut. Dies ist auch häufig in Ordnung.
Nur muß man wissen, dass eine Kreiselpumpe verfahrenstechnisch einfach Grenzen hat. Meine Erfahrung zeigt, dass viele Hersteller Pumpentypen und -größen aus der Erfahrung heraus empfehlen und nicht, wie es sich für Anlagenbau gehört (und Flüssigfütterung ist Anlagenbau), im Vorfeld Druckverlustberechnungen durchführen.
Auf die Pumpbarkeit bzw. den zu erwartenden Anlagenwiderstand, den die Pumpe zu überwinden hat, haben mehrere Faktoren Einfluß, die da wären:
1.) Der Anlagentyp (Restlosfütterung, Stichleitung, Ringleitung mit Futter in den Leitungen, Luftentleerung, etc.)
2.) Rohrleitungsquerschnitt, -material und -länge
3.) Höhenunterschiede, Leitungsverlegung (Anzahl Bögen), Bauart der Umlenkungen (Radius der Bögen, Winkel, etc.)
4.) Die Viskosität (Pumpbarkeit) des Flüssigfutters (allerdings schwierig, diese in Zahlen zu fassen)
5.) Die allgemeinen Futtereigenschaften in Bezug auf Futterhomnogenität und -stabilität
6.) Die Strömungsgeschwindigkeit (diese hat einen sehr erheblichen Einfluß)
Zusätzlich muß natürlich die Pumpcharakteristik zu den Dosieransprüchen passen. Hier schließt sich nach meiner Erfahrung z. B. die Kreiselpumpe beim ferkelführenden Sauen aus. Genauso wie die Doppelkolbenpumpe bei einer Restlosfütterung für Sauen. Schlußendlich ist natürlich in der Mast ein begrenzender Faktor in dem TS-Gehalt das Verteilverhalten im Trog.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig zur Klärung der Frage beitragen.
Mit freundlichen Grüßen aus Vechta,
Kai Aumann
Antwort auf:
Hallo,
Wenn um Füterung mit nebenprodukten geht muss man die Suppe so dick machen wie es die Technik schaft,man soll villeicht öfter füttern.
am besten geht es mit DK Genetik und Dürok Eber.Achten auf Futterqualität sonst kriegen die Schweine PIA.
Gruß Johann
Antwort auf:
Hallo,
hauptsächlich geht es um die Verpumpbarkeit des Futters. Da wir auch flüssige Nebenprodukte einsätzen unter anderem verschiedene Weizenstärken und Kartoffelschlempe, können wir nicht so hohe TS Werte fahren, wie welche mit Fertigfutter. Die aufgequollene Stärke bremst die Viskosität des Futers.
Hin und wieder kommt es dabei auch zu Störungen bei der Fütterung, die Pumpe bekommt die Menge micht in der vorgesehenen Zeit in den Trog.
Deshalb wäre ein Erfahrungsaustausch für mich sehr interessant!
Gruß
Antwort auf:
Hallo Mirjam,
es ging hier auch nicht um Magengeschwüre (diese Probleme haben wir ein Glück nicht) sondern um die technische Pumpbarkeit des Futterbreis und angestrebten TS-GEhalt, worum es im Ursprungsbeitrag ja auch ging.
Antwort auf:
Hallo,
du bekommst doch nicht, weil du das Flüssigfutter dicker, machst mehr Struktur in das Futter.
Für Magengeschwüre ist Energiedichte und der Anteil der feinen Partikel entscheidend, also das Schroten an sich.
Sehr schön erklärt das/die Zusammenhänge Prof. Dr. Kamphues auf der Seite mit den Interview-Videos hier:
http://www.tiergesundheit-aktuell.de/videos/schweinevideo-511.php
(und auch sonst noch interessante Videos).
In einer der letzten Fachzeitschriften hatte Kamphues das Thema Magengeschwüre - Futter auch noch mal dezidiert aufbereitet.
viele Grüsse
Mirjam
Antwort auf:
Hallo,
wir haben eine Flüssigfütterung mit Ringleitung und 4 kw Kreiselpumpe und füttern wie folgt:
Vormast: 26,9%TS
Mittelmast: 26% TS
Endmast: 22,5 % TS
In der Vormast ist die Grenze ziemlich erreicht, ich könnte mir vorstellen das wir auch 27,5% schaffen könnten. Allerdings füttern wir mit Molke, die ja bekanntlich immer etwas schwankt, so brauchen wir eine kleine Reserve.
Gruß Helge