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28.11.2006

Betreff: AW: hilfe, zu viele Umrauscher vom 27.11.2006

Moin, moin!
Mal eine Bemerkung vorneweg; ich würde es schön finden, wenn ihr eure mails auch mit eurem Namen unterschreibt. Dann weiß jeder, mit wem er es zu tun hat.

Zum Thema: "Generell sind diese Belastungen beherrschbar." Diese Aussage hätte ich vor zwei Jahren auch noch so formuliert. Leider hat mich die Praxis etwas anderes gelehrt. Ein kurzer Abriss: Neuer Bestand mit 300 Sauen (BHZP aus Niedersachsen), neuer Stall auf die grüne Wiese. Umrauscher, keine Rausche, Aborte, kleine Würfe etc. Mehrfache Diagnostik: Leptospiren, Chlamydien, keine PRRS oder anderes. Höchst dosiert(200 mg)und lange und mehrfach Tetracyclin. Letztendlich nur mit mäßigem bis keinem Erfolg.Ich war beigezogener, beratender Tierarzt, muß hier also nichts schön reden. Ach ja: Würmer und Läuse hatten wir auch gefunden.

Beschluß nach ca. einem Jahr: Leer machen, sauber machen, weiter
machen.(Hört sich einfach an, isses aber nicht)
Schaden ca. 200 000,- €.

Was war passiert? Ich habe bis heute keine schlüssige Beweiskette, aber eine Hypothese. Es scheint so sein, dass Infektionskrankheiten in einer neuen, möglicherweise voll empfänglichen Herde (Population) eine ganz eigene und atypische Dynamik entwickeln. Anders kann ich mir das sonst nicht erklären. Diese oder ähnliche Erfahrungen machen wir bei neu aufgebauten Betrieben sehr,sehr häufig.Aber in diesem Fall war es wirklich besonders gravierend.

Insofern gibt es bei Empfehlungen einen gravierenden Unterschied zu
beachten: Neuer Bestand(Herde) oder laufender Betrieb?

Mich würde noch der Lieferbetrieb des unten geschilderten Falles
interessieren.
Klingt ja alles ganz ähnlich. Info bitte direkt an
mailto:heggemann@pigpool.de ;geht dann nicht übers Forum!

Viele Grüße an alle
Dr. Reinhold Heggemann


Antwort auf:

Ich habe meinen gesamten Bestand neu mit der db-classic Sau aufgestallt.Ich habe in der Erstbelegung etwa 30%, und ab der zweiten Belegung etwa 60% Umrauscher.
10% der Sauen verferkeln um den 90. Tag.
Untersuchungen ergaben Lepsospiren, Clamüdien,Räude, Läuse und Würmer.
Der Bestand ist RRRS frei und wurde auch in keiner Probe nachgewiesen.
Im Deckzentrum habe ich viele Sauen mit eitrigem Ausfluss und im NT
mit kaputten Füssen.
Sämtliche Behandlungen ( 3x gesamte Bestandsbehandlung mit Antibiotika) hat keinen nennenswerten Erfolg gebracht.
Da der Bestand in einem neuen Stall aufgestallt wurde können keine Atlbelastungen vorliegen.
Die Tierärzte wissen auch keinen Rat mehr.
Ich glaube, dass die Sauen bereits mit diesen Krankheiten ausgeliefert werden.
Wer weiß etwas über die hygienischen und gesundheitlichen Verhätnisse
in Erzeuger-bzw. Aufzuchtsbetieben der BHZP.
Meine Sauen kommen aus Niedersachsen.
Für jeden Rat bedanke ich mich im Vorraus.

mfg