24.01.2011
Betreff: AW: Klauenprobleme vom 21.01.2011
Hallo Hans-Jürgen,
ich hatte vor zwei Wochen ein Gespräch mit einer Firma, die sich mit Stalldesinfektion beschäftigt. Der Chef, der seit über 20 Jahren in diesem Bereich tätig ist, erwähnte, dass ein Betrieb mit 1000 Sauen nach Aufstallung in einem neu aufgebauten Betrieb, große Klauenprobleme hatte. In einem anderen Betrieb mit identischer Haltform traten diese Probleme nicht auf. Der Betriebsleiter hatte dort von den neuen Spalten mit Soda (Natron) den Betonfilm auf den Spalten, der kaum sichtbar ist, abgewaschen.
Falls du neue Spalten hast, wäre das vielleicht eine Erklärung.
Gruß
Peter
Antwort auf:
Hallo Pigpooler,
Wir haben immer wieder Probleme mit den Klauen unserer Jungsauen.
Es treten nach wenigen Wochen schon im Eingliederungsstall Risse in den Klauen auf. Das größere Problem ist das Ablösen des Ballens von der Klaue und dann entstehende "Wucherungen" des Ballens,teilweise bis unter die daneben liegende Klaue. Entsprechend schlecht können die Tiere laufen und haben zum Teil starke Schmerzen. Es sind ca.2/3 der Tiere betroffen, davon
ca.1/3 so stark das sie in der Abferkelbucht (Dreikant oder Guß unter der
Sau) kaum noch aufstehen.
Je älter die Tiere werden um so mehr gehen die Probleme zurück, so das kaum noch Tiere auffallen. Die Verwachsungen gehen durch den Abrieb (Sauen laufen nach Trächtigkeitskontrolle bis zum Abferkeln in der Gruppe) zurück, die Ablösung des Ballen sind teilw. bis zum 5. Wurf noch nicht komplett herausgewachsen. Entzündungen die eine Antibiotische Behandlung nötig machen sind die sehr seltene Ausnahme.
-Die Haltung ist bei uns komplett Strohlos -Alle Betonspalten sind immer bei Verlegung entgratet worden -Die Spaltenoberfläche ist in allen Bereichen "rau"
-Fütterung wurde div. Male umgestellt und mit zusätzlichen Mineralstoffen und Vitaminen (Biotin, Zink, Vit. E.,.......) noch entsprechen erweitert -bei Lieferung sind die Jungsauen 180-190 Tage alt, ca.120 kg schwer und haben überwiegend 3-5 Wochen vor Auslieferung beim Vermehrer im Stroh gelaufen -jede Maßnahme ist mit dem Tierarzt besprochen und kontrolliert worden
Leider hat sich die Situation in 2010 (ca. 100 Jungsauen) nicht positiv verändert, mit Ausnahme von Schwankungen in der Stärke der Probleme. An den Fundamenten der Sauen ist, bis auf Einzeltiere, alles in Ordnung. Das Leistungsniveau der Herde liegt seit Jahren bei >28 Abgesetzten.
Ein Genetik- oder Vermehrerwechsel ist für mich nicht die wirkliche Alternative, da dann sicher das nächste Problem (meistens noch mehr (30 Jahre Sauenhaltung machen vorsichtig)) auf uns zu kommt.
Ich bin für gute Ratschläge Dankbar, da wir nicht mehr so richtig wissen wie das Problem in den Griff zu bekommen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen B.