22.04.2017
Betreff: Bindegewebsschwäche bei Mastschweinen
Hallo Pigpooler,
seit einiger Zeit haben wir sehr viele Mastdarmvorfälle auf unserem Betrieb, schwerpunktmäßig im Gewichtsabschnitt von 40 bis 70kg. Als eine Ursache vermute ich, dass in diesem Gewichtsabschnitt die relative Gewichtszunahme am größten ist und das Bindegewebe am stärksten beansprucht wird. Die Tageszunahmen liegen über die ganze Mast bei durchschnittlich 1200g.
Die eingesetzte Genetik ist Dan x Duroc, die Ferkel kommen aus dem eigenem Bestand.
Wir haben das Standardprogramm mit mehr Rohfaser im Vormastfutter(bis 6%, viel Gerste, Sojaschalen), Anteilen gequetschtem Getreide, Wechsel des Ebers usw. durchprobiert. Wegen der ITW wird auch Raufutter vorgelegt. Der hohe Rohfaseranteil konnte das Problem lindern, aber nicht wirklich lösen.
Die Mast erfolgt in verschiedenen Ställen mit verschiedenen Lüftungs- und Fütterungssystemen, bei ad libitum Fütterung am Sensor, vor allem aber am Breiautomat tritt das Problem häufiger auf, die Tageszunahmen sind allerdings teilweise auch höher.
Wir hatten auch schon die Vermutung, dass ein Zusammenhang mit der Lüftung besteht und da nochmal einiges kontrolliert und umgebaut. Husten kommt in der Regel nicht vor, wenn verschlimmert er das Problem jedoch.
Der Tierarzt und Futtermittelberater sind informiert und in die Sache einbezogen worden, so richtig hat sich aber leider noch keine Lösung ergeben.
Daher wollte ich hier einmal in die Runde fragen, ob jemand noch Lösungsansätze hat. Die Ebergenetik soll nach Möglichkeit Duroc bleiben, da wir ansonsten gute Erfahrungen mit den Tieren gemacht haben, ein Rationieren am Breiautomat ist auch ausgeschlossen, da wir Eber mästen.
Besonders würde mich interessieren, ob jemand durch Umgestaltung der Ration in anderen Punkten als Rohfaser Erfolge erzielen konnte und ob jemand mit der Erhöhung des Rohfasergehalts im Ferkelfutter positive Erfahrungen in der darauf folgenden Mast gemacht hat. In der Ferkelaufzucht selbst kommt es bei uns zu keinen Problemen.
Viele Grüße,
Tim