08.09.2006
Betreff: Hilfe
Hallo Pigpooler,
ich bräuchte mal Eure Hilfe. Ich bin Sauenhalter und habe seit über zwei Jahren verschiedene Probleme in meinem Bestand, die immer wieder auftauchen, jedoch nicht ständig da sind. Ich habe mir daher mal die Mühe eines ausführlichen Berichtes gemacht.
Abferkelbereich:
Im Abferkelbereich verenden verstärkt neugeborene Ferkel. Unsere Saugferkelverluste liegen im Moment über 8%. Der Anteil der totgeborenen Ferkel liegt bei über 5%. Die neugeborenen Ferkel kühlen aus und verhungern. Es scheint als, ob die Milchmenge nicht ausreicht, obwohl das Gesäuge der Sauen ausgebildet ist. Nachdem Abferkeln weisen 60% der Sauen Fieber auf (über 39°C). Einzelne Saugferkel zeigen Coli-Durchfall und werden sofort behandelt. Heute hatte drei Sauen in der dritten Säugewoche Fieber (über 39,2°C). Alle Sauen fressen gut.
Wartestall:
Die Sauen laufen bei uns im Wartestall auf Stroh und sind sehr ruhig und reagieren kaum auf das Eintreten von Fremdpersonen. (stehen nicht auf). Hier lag heute die Temperatur bei drei Sauen zwischen 38°C und 38,5°C.Einige Sauen husten.
Flatdeck: Einige Ferkel schniefen bzw. husten leicht und sind blass.
Fütterung: Ich bin Selbstmischer und setze Gerste, Weizen, Mais, Sojaschrot, Sojaöl und ein Mineralfutter (3%) ein. Mitte 2005 habe ich auf ein Mineralfutter mit Bierhefe und Fischmehl gewechselt und zusätzlich Trockenschnitzel in meiner Ration eingesetzt.
Der Rohproteingehalt in der Mischung für die säugenden Sauen liegt unter 17% und für die tragenden Sauen unter 16%. Der Rohfasergehalt liegt bei 4,6% im Futter für die Säugenden und bei 4,8% bei den tragenden Sauen. Zunächst wurden meine Probleme besser, tauchten jedoch wieder auf. Wasser ist Stadtwasser.
Folgende Untersuchungen wurden in den letzten beiden Jahren durchgeführt:
November 2004: 3 Sauen (Blutproben)
• Rotlauf (2 x positiv, 1 x negativ)
• Leptospiren (3 x positiv)
• PPV (3 x negativ)
• PRRS (2 x positiv, 1 x negativ)
November 2004: Nachgeburt und 1 totes Ferkel
• Chlamydien (negativ)
Februar 2005: 2 Ferkel (Blutproben)
• Rotacoronaviren (negativ)
• Clostridien (1 x positiv, 1 x negativ)
• E.coli (negativ)
März 2005: Futterprobe
• Clostridien negativ
Mai 2005: 2 Ferkel (Blutproben)
• Clostridien (1 x positiv, 1 x negativ)
• Salmonellen (negativ)
• E.coli (negativ)
Juli 2005: tote Altsau
• E.coli (Niere, Blase, Uterus hochgradig)
• Actinobacter (geringfügig)
Februar 2006: 2 Ferkel
• Clostridien (positiv)
• E.coli (negativ)
• Kokzidien (negativ)
März 2006: 4 Sauen und 2 Ferkel (Blutproben)
• APP (Sauen positiv, Ferkel negativ)
• Mykoplasmen (Sauen positv, Ferkel negativ)
März 2006: 2 Ferkel lebend
• Clostridien (2 x Hochgradig)
• E.Coli (1 x Negativ)
• Kokzidien (1 x Negativ
• Leptospiren (1 x Negativ
• Parvo (1 x Negativ
• Clamydien (1 x Negativ
• Circo Typ II (1 x Negativ
• PRRS (negativ)
März 2006: Sojaschrot
• Clostridien (negativ)
März 2006: Sau lebend
• E.coli (positiv)
• Corynebacter (positiv)
• Actinobacter (Positiv
Impfungen:
Mykoplasmen
PRRS (In der Zeit vom Februar 2005 – März 2006 wurden nicht gegen PRRS geimpft)
Parvo-Rotlauf
3 Wochen vorm Abferkeln gegen E.Coli
Wir haben bereits in den letzten fünf Monaten dreimal Amoxillin eingesetzt. Vielleicht hat ja noch irgendjemand einen Tipp für uns.
Danke Barbara