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Klassifizierung nach AutoFOM (Zusammenfassung)

A. Närmann (GFS Ascheberg), dlz-agrarmagazin 4 u. 5/2000 

Seit Anfang des Jahres wird auf einigen Schlachthöfen bereits nach der neuen Klassifizierung AutoFOM abgerechnet, andere Schlachthöfe werden nachziehen. Bei der "alten" Klassifizierung (FOM) wird zwischen der dritt- und zweitletzten Rippe mit einer Einstichsonde die Speck- sowie Fleischdicke an der linken Schlachtkörperhälfte gemessen. Diese Werte liefern die Grundlage für die Berechnung des Muskelfleischanteils.

Was bedeutet AutoFOM?
Wörtlich übersetzt heißt AutoFOM automatischer Fat-O-Meater. Es handelt sich um ein vollautomatisch arbeitendes Klassifizierungsgerät.

Wie arbeitet ein AutoFOM-Gerät?

  • Das Gerät ist zwischen der Brühanlage und dem Flammenofen installiert. 
  • Der ungeteilte, feuchte Schlachtkörper wird auf dem Rücken liegend durch eine Halbschale gezogen.
  • Die Messung erfolgt durch Ultraschall.
  • 16 Ultraschallköpfe im Abstand von 0,5 cm erfassen die Daten über die Gesamtlänge des Tieres.
  • Es werden ca. 2000 Rohwerte pro Schwein erfasst, was 127 Fett- und Fleischdickenmaßen entspricht.

Wie werden welche Teilstücke bewertet?
Zur Berechnung werden Lachs, Schinken, Schulter und Bauch herangezogen und wie folgt bewertet:
  • Lachs (= Hauptmuskelstrang im Kotelett) = 3,45 Punkte/kg,
  • Schinken (abgespeckt und ohne Knochen) = 2,40 Punkte/kg,
  • Schulter (abgespeckt und entbeint) = 1,70 Punkte/kg,
  • Bauch (mit über 50% Fleischanteil) = 1,00 Punkte/kg.
Die Punkte werden mit den Gewichtsanteilen multipliziert, daraus ergibt sich der Gesamtpunkte - Index, nach dem die Abrechnung erfolgt. In Schlachthöfen, wo noch beide Systeme nebeneinander angewendet werden, liegt der Preis pro Indexpunkt in der Regel um 2 Pfennig höher als der kg-Preis bei der FOM - Methode.

Ab wann gibt es Abzüge?

 

Welchen Einfluss hat die Sortierung?

Durch eine Sortierung der Schlachtschweine können die optimalen Gewichte für die Teilstücke erreicht werden. Probewiegungen sind hierbei sehr hilfreich.

Die Ziele der Sortierung sind:
  • Das Schinkengewicht sollte zwischen 17 und 18 kg liegen, damit es wenig "Ausreißer" mit über 19 kg gibt.
  • Weibliche Tiere sollten nicht mehr als 118 kg Lebend-, bzw. 94 kg Schlachtgewicht haben.
  • Börge sollten bei ca. 97 kg Schlachtgewicht liegen.

Allgemein gilt: das Gewicht von Schinken, Lachs, Schulter und Bauch steigt mit dem Schlachtgewicht. Die Qualität des Bauches nimmt jedoch ab einem bestimmten Gewicht ab (vor allem bei Börgen). Beim Schinken gibt es über 19 kg Teilstückgewicht deutlich weniger Punkte.


Pigpool-Fazit für die Praxis
Die AutoFOM-Klassifizierung ist genauer, da viele Punkte gemessen werden. Durch die Vielzahl der einzelnen Werte ist die Berechnungsformel nicht einfach nachvollziehbar. Auch erfahrene Mäster müssen sich umstellen, da die Gewichtung der Teilstücke neu definiert wurde. Es bedarf einiger Erfahrung, die Klassifizierung mit bloßem Auge abzuschätzen, bis dahin empfehlen sich Probewägungen und ein genaues Studium der Klassifizierungen von geschlachteten Tieren.

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