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PRRS - verschiedene Virusstämme innerhalb eines Bestandes möglich (Zusammenfassung)

Kyoung-Jin Yoon, DVM, PHD; Schweinekrankheiten-Konferenz, Iowa 

Die genetische Vielfalt wurde anhand monoklonaler Antikörper bestimmt. Dabei wurden große Unterschiede zwischen Virusstämmen aus Europa und Nordamerika festgestellt. Aber auch innerhalb von sogenannten Endemie-Gebieten (= Gebiete, in denen PRRS gehäuft auftritt) wurden unterschiedliche Varianten gefunden.

In Bezug auf bestimmte Teile des genetischen Materials des Virus ist die Übereinstimmung innerhalb Nordamerikas 87 - 95%, in Europa jedoch nur 64 - 67%. Ähnliche Zahlen findet man bei anderen Abschnitten der Erbinformation.
Diese Varianz begründet auch die unterschiedliche Pathogenität des Virus. Das bedeutet, das einige Stämme schwerwiegende Erkrankungen auslösen und andere dagegen einen Bestand infizieren ohne klinische Symptome auszulösen. Die Ausbreitungstendenz von besonders virulenten Viren ist deutlich höher als die der weniger virulenten. Als Maß für die Virulenz kann im Allgemeinen die Anzahl der Spätaborte angesehen werden. Eine weitere Möglichkeit der Übertragung des Virus ist die Diaplazentäre von der Sau auf die ungeborenen Ferkel.

Bei Bestandsuntersuchungen wurden unterschiedlich virulente Stämme in den Proben eines Betriebes gefunden. Es existierten also unterschiedliche Virusstämme nebeneinander in der selben Herde.
Dieses Phänomen entsteht durch die Fähigkeit des Virus, sich während der Passage durch das Tier zu verändern. Es entstehen durch zufällige Mutationen Viren, die eine andere Virulenz besitzen und sich auch vermehren können.

Diagnose
Die Untersuchung auf PRRS mit monoklonalen Antikörper birgt das Risiko, dass das vorliegende Virus nicht mit dem beim Untersuchungsverfahren verwendeten monoklonalen Antikörper reagiert. Oder dass unterschiedliche Stämme innerhalb eines Bestandes vorkommen, von denen nicht alle durch die Untersuchung erfasst werden. Die klinisch feststellbaren Symptome können je nach Art und Virulenz des Virus variieren. Dabei wird oft an eine Sekundärinfektion gedacht, obwohl nur verschiedene PRRS Stämme die Ursache sind.

Impfung
Durch eine Impfung gegen PRRSV kann ein Bestand wirksam geschützt werden. Bei Verwendung von Lebendimpfstoffen, die verschiedene Stämme enthalten, besteht prinzipiell die Möglichkeit, dass es zu Rekombinationen zwischen unterschiedlichen Stämmen kommen kann. Das würde genetische Neukombinationen des Virus beschleunigen. Dieser Punkt sollte bei Überlegungen über die Bekämpfung mit einbezogen werden.

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