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Impfung gegen Lawsonia Infektion – ein Beispiel aus der Praxis

Von Niels Hjørnholm, spezialisierter Tierarzt für Schweine, LVK 

Dieser Artikel befasst sich mit einem dänischen Schweinebestand, in dem etwa 75% der Medikamente in der Zeit zwischen dem Absetzen und dem Ende der Aufzuchtphase (etwa 30kg Lebendgewicht) an die Tiere verabreicht werden. Die Medikamente dienen überwiegend der Bekämpfung von Magen-Darm-Erkrankungen, wie zum Beispiel der Durchfall der Absatzferkel oder Ileitis.

 

Das Auftreten von PMWS (Postweaning Multisystemic Wasting Syndrom) in Dänemark hat das Diagnostizieren von Darm- und Atemwegserkrankungen nach dem Absetzen erschwert. Das trifft vor allem auf die Magen-Darm-Erkrankungen zu. Bei ihnen reichen klinische Beobachtung und Sektionen allein nicht aus, um eine exakte Diagnose stellen zu können, die für die Auswahl der bestmöglichen vorbeugenden Behandlungsmethode (wie zum Beispiel der Impfung) oder einer Therapie notwendig ist.

 

Bei der Bekämpfung einer Infektion mit Lawsonia intracellularis, dem Erreger der Ileitis, ist die Immunität der wichtigste Faktor. Ziel einer Kontrolle muss sein, dass die Schweine eine Immunität entwickeln, ohne krank zu werden. Das kann durch die Anwendung von Enterisol® Ileitis, dem kürzlich eingeführten Ileitis Impfstoff, erreicht werden.

 

Um sicherzustellen, dass Enterisol wirksam sein wird, muss die Diagnose auf Lawsonia vor der Anwendung des Impfstoffs bestätigt werden. Da PMWS die gleichen Läsionen im Darm wie Lawsonia verursachen kann, ist die Labordiagnostik unerlässlich.

 

Es sollten Blutproben genommen werden, um herauszufinden, wann die Schweine sich erstmals mit dem Felderreger auseinandersetzen müssen. Auf diese Weise kann der optimale Zeitpunkt der Impfung ermittelt werden.

 

In unserem Beispiel wurde Enterisol® Ileitis in einem gemischten Erzeugerbetrieb eingesetzt. Die Diagnose stützte sich auf Laboruntersuchungen, wobei allerdings keine Blutproben genommen worden waren.

 

Bei dem Betrieb handelt es sich um einen Sauenbestand im Zweiwochenrhythmus mit 550 Tieren. 75% der Ferkel werden bei einem Lebendgewicht von 7kg verkauft, während die verbleibenden 25% in einen unabgetrennten Aufzuchtstall mit Wärmebereich und Trockenfutterautomaten verbracht werden. Die Tiere werden später in den betriebseigenen Mastbereich umgestallt.

 

Infektionen mit Lawsonia waren vor Einsatz des Ileitisimpfstoffes bereits lange Zeit ein Bestandsproblem, wobei auch einige Fälle mit PMWS-ähnlichen Symptomen aufgetreten waren. Die Schweine wurden antibiotisch gegen die Ileitis behandelt. Die Verluste lagen bei 6,5%.

 

Die im Betrieb eingesetzten Hygienemaßnahmen bestehen vornehmlich aus mechanischer Reinigung, gefolgt von einer Säuberung mittels Kalkhydrat.

 

Im September 2005 wurde die Entscheidung getroffen, die Ferkel bei ihrer Umstallung in den Aufzuchtstall gegen Lawsonia zu impfen.

 

Nach Ablauf der ersten vier Monate mit dem Ileitisimpfstoff zeigte sich, dass das durchschnittliche Körpergewicht der Tiere am Ende ihrer achtwöchigen Aufzuchtperiode von 28kg auf 35kg gestiegen war. Das entsprach einem Anstieg der durchschnittlichen Tagesgewichtszunahme von 353 g/Tag auf 478 g/Tag. Außerdem war die Mortalitätsrate auf 2% gefallen (siehe Tabelle).

 

Die Anzahl der Tiere mit PMWS-ähnlichen Symptomen – also der chronisch kümmernden Schweine – war ebenfalls deutlich gefallen, und es traten keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen des Impfstoffs auf.

 

Das Impfprogramm wird daher fortgesetzt...

 

 

Tabelle: Bestandsergebnisse

 

 

Absatzgewicht

(kg)

Gewicht am Ende der achtwöchigen Unterbringung im Läuferstall (kg)

Durchschnittliche Tagesgewichtszunahme im Läuferstall (g/Tag)

Klinische Symptome

Während der antibiotischen Therapie

8.2

28

353

Diarrhoe,

PMWS

4 Monate nach Beginn der Impfmaßnahme

8.2

35

478

Keine Diarrhoe,

weniger PMWS Fälle

  

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