Salmonellenvorkommen abhängig vom Haltungssystem
Priv. Doz. Dr. vet. med. Elisabeth große Beilage
Im Rahmen einer Doktorarbeit am Institut für Tierhaltung der Christian-Albrecht-Universität Kiel wurden die Salmonellen-Seroprävalenzen in unterschiedlichen Haltungssystemen ermittelt sowie produktionsspezifische Risikofaktoren aufgedeckt und bewertet. Gleichzeitig wurden die Lieferbeziehungen hinsichtlich ihrer Bedeutung vertikaler Infektionsketten untersucht.
Für 1498 Sauen aus Ferkelerzeuger- und Kombibetrieben konnte unabhängig von der Haltungsform eine Seroprävalenz von 17,1 % ermittelt werden. Insgesamt reagierten 12,3 % der Sauen aus 39 konventionellen Betrieben, 7,6 % der Sauen aus neun ökologischen Betrieben und 35,1% der Sauen aus 13 Freilandbetrieben im ELISA positiv. Das rel. geringe Auftreten seropositiver Tiere in ökologischen Haltungsformen ließ sich statistisch nicht absichern, weil die Betriebsauswahl nicht zufällig erfolgte. Für folgende Risikofaktoren konnte ein Einfluß auf den Anstieg der Seroprävalenz beobachtet werden:
Sauen aus konventioneller Haltung (mit statistischer Absicherung)
Sauen aus konventioneller Haltung (ohne statistische Absicherung)
- Kombibetriebe
- fehlende Säurezugabe in Futter oder Wasser
- das Verbleiben kranker Tiere an einem Standort
- das fehlende Reinigen der Futtermittellager.
für Mastschweine aus konventionellen Haltungssystemen (mit statistischer Absicherung)
- regelmäßig oder gelegentlich durchgeführte Einstallungsbehandlung
- Haltung auf Teilspaltenböden (Kotkontakt!)
- Fütterung mit Granulat
- fehlende Reinigung der Fütterungslager
- Lage in betriebsdichten Regionen
für Mastschweine aus konventionellen Haltungssystemen (ohne statistische Absicherung)
- bestandsweise Rein-Raus-Belegung
- Haltung von Katzen
- fehlende Säurezugabe in Wasser oder Futter.
für Freilandbetriebe (mit statistischer Absicherung)
- Intensität des Schadnager- und Vogelvorkommens
- Frequenz des Flächenwechsels.
Basierend auf den serologischen Untersuchungsergebnisse konnte kein Zusammenhang zwischen den Seroprävalenzen von Zucht- bzw. Aufzuchtbetrieben und Ferkelerzeugerbetrieben ermittelt werden. Mastschweine wiesen hingegen höhere Seroprävalenzen auf, sofern in dem Herkunftsbetrieb mehr als 2 % der Sauen seropositiv waren. Da die bakteriologische Untersuchung von Sammelkotproben in den Beständen ausschließlich negative Befunde erzielte, war ein Vergleich der Serovare von Sauen und Mastschweinen nicht möglich. Die Bedeutung der vertikalen Infektionsketten für den Salmonellenstatus in Mastbetrieben blieb daher unklar.
Christiane Meyer, Dr. med. vet. , Qualitative und quantitative Risikofaktoren für die Einschleppung und Verbreitung von Salmonellen in unterschiedlichen Produktionsverfahren beim Schwein, 2004, aus der Außenstelle für Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem Institut für Tierzucht und Haltung der Christian-Albrechts-UniversitätKontakt
Priv. Doz. Dr. vet. med. Elisabeth große Beilage
Fachtierärztin für Schweine
Außenstelle für Epidemiologie
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Büscheler Str. 9
D-49456 Bakum
Telefon: 04446/9599-115
Fax: 04446/9599-112
Email: elisabeth.gr.beilage@tiho-bakum.de
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