Mehr Futter in die Sau
Frau Dr. med. vet. E. Nickoll
Ein Bericht aus der tierärztlichen Praxis
Die Futteraufnahme und die Verdauung der aufgenommenen Nährstoffe gehören zu den essentiellen Lebensfunktionen. Die hohen Ansprüche hinsichtlich Wachstum und Wurfgröße setzen eine ausgewogene und leistungsbezogene Fütterung der Sauen unbedingt voraus. Allerdings sind dem Leistungsvermögen Grenzen gesetzt, die dadurch gekennzeichnet sind , dass die Tiere nur in der Lage sind, eine gewisse Menge Nahrung zu verarbeiten, um eine hohe Leistung aufrecht zu erhalten. Eine Unter- aber auch eine Überversorgung an Nährstoffen kann zu Stoffwechselstörungen führen, die leistungsreduzierend wirken, das Krankheitsrisiko erhöhen oder sogar eine eingeschränkte Nutzungsdauer zur Folge haben können.
Die Regulation der Futteraufnahme ist durch physiologische Mechanismen vorgegeben und wird durch eine Vielzahl von Substanzen moduliert und geregelt. Es findet eine Art „Dialog“ zwischen Futterinhaltstoffen und dem Schaltwerk des Körpers statt. Eine Störung des Systems hat schwere Erkrankungen zur Folge.
Zur Verdauung der aufgenommenen Nahrung sind eine Vielzahl miteinander verknüpfter chemischer und physikalischer Vorgänge notwendig. Die Verdauungsenzyme werden von den Drüsen des Verdauungskanales abgegeben. Ganz spezifische Sekrete werden von Anhangsdrüsen, wie der Bauchspeicheldrüse und der Leber, gebildet.
Eine besondere Rolle spielt hierbei die Gallensäure. Sie enthält zwar keine Verdauungsenzyme, sie trägt aber wesentlich zur Regulierung der Verdauung, der Entsorgung von Abbauprodukten und zur Entgiftung des Körpers bei. Gallensäuren zerkleinern die Fette, so dass eine Fettverdauung erst möglich wird. Weiterhin bilden die Gallensäuren die Grundlage für den sogenannten enterohepatischen Kreislauf (Darm-Leber-Kreislauf), der eine wichtige Grundlage für den stetigen Ablauf der Verdauung bildet. Eine weitere wesentliche Bedeutung kommt den Gallensäuren für die Aufrechterhaltung der
notwendigen (physiologischen) Besiedlung des Darmes mit erwünschten Bakterien zu.
Darüber hinaus ist eine wichtige Wirkung der Gallensäuren, die Anregung der Bewegung (Peristaltik) des Verdauungstraktes als chemischer Reiz. Ist die Verdauung gestört, so wird ungenügend Nahrung aufgenommen und diese dann noch unvollständig aufgeschlossen. Die Ursachen können sehr unterschiedlich und vielgestaltig sein:
- Fütterungsumstellungen (z.B. von tragend zu säugend)
- Plötzlicher Futtermittelwechsel
- Verstopfung
- verdorbenes Futter
- verschmutztes Futter
- Giftstoffhaltes Futter (Mykotoxine)
Aber auch in Verbindung mit anderen Erkrankungen fressen die Tiere nicht oder nur mit geringerem Appetit, die Verdauung ist gestört oder kommt sogar völlig zum Erliegen, wie z.B. beim MMA-Komplex der Sau.
Eine gestörte Verdauung führt letztendlich zu einer Art Teufelskreis. Bei gestörter Futteraufnahme vermindert sich die biochemische Verdauungstätigkeit durch das Ausbleiben der physikalischen und chemischen Reize auf dass vegetative Nervensystem. Entsprechend geht die Tätigkeit der sekretorischen Drüsen im Magen-Darm-Kanal, der Bauchspeicheldrüse und der Gallenfluss zurück.
Ist z.B. die Gallensäure-Produktion reduziert oder fehlt, so ist der enterohepatische Kreislauf gestört, die Bewegung des Darms (=Peristaltik) geht zurück und das physiologische Gleichgewicht der Darmmikroben gerät außer Kontrolle.
Eine Abmagerung der Tiere ist unausbleiblich und die Leistung geht zurück. Hochgradige Abmagerung kann aber auch in Folge zu hoher Leistung auftreten. Die Tiere können nicht so viel Futter aufnehmen und verdauen, wie sie für Ihre Leistung benötigen, was z.B. zu stark abgesaugten Sauen führt.
Was ist zu tun, wenn die Verdauung gestört ist?
Grundsätzlich müssen die als Ursache für die Verdauungsstörungen in Frage kommenden Fehler vermieden werden. Das betrifft sowohl die Einhaltung fütterungshygienischer Grundsätze als auch das Management der Fütterung. Bei
sekundären Verdauungsstörungen müssen in erster Linie die auslösenden Krankheiten bekämpft werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung und Beseitigung der Ursachen für die Verdauungsstörungen muss in jedem Fall aber auch eine schnelle Verbesserung der Funktion des Magen-Darm-Kanals erzielt werden.
Medikamentelle Behandlung der Verdauungsstörung
Als sehr effektiv erweist sich die Behandlung mit Medikamenten, welche die Drüsen des Magen-Darm-Kanals, die Bauchspeicheldrüsen und Gallenproduktion anregen.
Als Medikament, das die Steigerung der Sekretion von Bauchspeicheldrüsen, Galle und Magen-Darm-Drüsen anregt und damit die gesteigerte Verfügbarkeit wichtiger Verdauungsenzyme ermöglicht, steht das Digestivum GenabilR zur Verfügung.
Dieses normalisiert schnell eine gestörte Verdauung und führt auch zu einer Steigerung des Futteraufnahmevermögens. Die vorhandene Nahrung wird besser aufgeschlossen und verdaut. Eine wesentliche Wirkung ist auch die physikalische und chemische Stimulierung der Verdauung. Die durch GenabilR verstärkte Gallensäureproduktion fördert und stabilisiert die physiologische Mikrobenpopulation im Verdauungstrakt, wodurch unerwünschte krankheitserregende Mirkoorganismen eliminiert werden. Der enteroterohepatische Kreislauf wird intensiviert und die Leberfunktion stabilisiert.
Praktische Erfahrungen mit GenabilR bei Sauen
In einer 6000er Sauenanlage mit Flüssigfütterung fallen mit zunehmenden Alter immer wieder Tiere mit einem gestörten Leberstoffwechsel auf.
Diese Sauen erkennt man insbesondere durch hochgradige Magerkeit. Seit ca. 1 Jahr werden diese sehr schmalen Sauen beim Zusammenstellen der Gruppen 6 Wochen nach erfolgter Besamung mit GenabilRbehandelt. Die Sauen nehmen sichtlich besser das Futter auf und verwerten es effektiver. Die Kondition der Tiere verbessert sich dadurch augenscheinlich.
Um die Wirkung von GenabilR tatsächlich zu erfassen, wurden Kontrollwägungen bei behandelten und unbehandelten Sauen unter gleichen Fütterungs- und Haltungsbedingungen durchgeführt.
Die mit GenabilR behandelten Sauen nahmen durchschnittlich 10,46 kg mehr zu als die unbehandelten.
Zudem wurde vom Personal eingeschätzt, dass die Tiere mit Behandlung ein glatteres Fell haben und einen gesünderen Eindruck machen.
Diese Tatsachen haben dazu geführt, dass GenabilR heute routinemäßig bei allen schmalen Sauen eingesetzt wird, wenn Sie in die Gruppen zusammengestellt werden.
Gleichfalls hat sich GenabilR bewährt, wenn Sauen um den Geburtszeitraum nicht oder schlecht fressen. Die Tiere bewältigten die hormonelle und Leistungsumstellung leichter. Der durch die hohe Milchproduktion plötzlich einsetzende hohe Nährstoffbedarf und die damit verbundene Umstellung der Verdauung wird aktiv unterstützt.
Dieser Praxisversuch zeigt sehr deutlich die Wirkung von GenabilR. Durch die Stimulierung der Verdauung nehmen die Sauen mehr Futter auf. Insbesondere wird das aufgenommenen Futter besser aufgeschlossen und verdaut, der enterohepatische Kreislauf intensiviert und die Leberfunktion stabilisiert.
Für die freundliche Unterstützung der Firma
zu diesem Thema möchten wir uns herzlich bedanken!
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