Künstliche Besamung - Das empfehlen die Holländer!
Ein niederländisches Fortbildungszentrum veröffentlichte 12 Regeln für die effektive und erfolgreiche künstliche Besamung.
1. Wissen
Gut ausgebildete Fachkräfte sind erforderlich, die motiviert sind und mindestens 3 - 4 mal täglich ausreichend Zeit für die Brunstkontrolle und Besamung im Eroscenter verbringen.
2. Fütterungsstrategie
Die effektive Insemination ist abhängig von der Konzeptionsbereitschaft der Sau. Die Sauen sollen beim Verlassen der Abferkelung in guter Kondition sein. Nach dem Absetzen kann eine Flushing-Fütterung durchgeführt werden. Der Beginn der Rausche kann durch die Futterart, die Erhöhung des Rohfaseranteils und Extragaben von Mineralstoffen und Vitaminen beeinflusst werden.
3. Schnelles Absetzen
Werden die Ferkel alle auf einmal abgesetzt, sinkt dir Energiebedarf der Sau sofort und rapide. Veränderungen in der Fütterung und Umgebung stimulieren das Eintreten der Rausche.
4. Helligkeit im Eroscenter
Licht spielt eine Hauptrolle bei der Rauschestimulierung. Die Nacht kann auf 2 - 3 Stunden verkürzt werden, in der übrigen Zeit muss eine Helligkeit von mindestens 100 Lux gewährleistet sein.
5. Eberkontakt
Die Sauen sollten 2 x am Tag Körperkontakt zum Eber haben und zwar vom 2. oder 3. Tag nach dem Absetzen, um den Rauscheeintritt zu stimulieren.
6. Rauschekontrolle mindestens 2 x täglich
Eber oder Sucheber (Eberattrappe) zum Auffinden rauschender Sauen benutzen. 2 x täglich 5 - 15 Minuten lang Nasenkontakt ermöglichen. Ist der zweimalige Kontakt nicht möglich, muss der Duldungsreflex durch Drücken des Rückens und der Flanke überprüft erden. Dies stimuliert den Eintritt der Rausche und erleichtert das Erkennen der beginnenden Rausche.
7. Zeitlicher Kontakt der künstlichen Besamung
Die Sau muss 10 - 24 Stunden vor dem Eisprung besamt werden. Die Ovulation findet ungefähr im 2. Drittel der Rausche statt. Wenn die Rausche 2 Tage dauert, muss die Sau 15 - 24 Stunden nach Auftreten des ersten Duldungsreflexes besamt werden. Dauert die Rausche 3 Tage, erfolgt die Insemination 30 - 40 Stunden nach dem Rauscheeintritt. Die Gesamtlänge der Rausche von vornherein zu erkennen, ist schwierig. Zusätzliche Besamungen können notwendig sein, wenn der Östrus länger dauert als erwartet.
Ein kurzer Zeitraum zwischen Absetzen und Rausche führt häufig zu einer längeren, ein längerer Zeitraum zur einer kürzeren Rausche. Jungsauen sollten sofort nach Feststellen des Duldungsreflexes besamt werden.
Ein guter Indikator für die richtige Zeit der Besamung ist die Farbe der Scheide Verliert die Innenseite der Scheide eine tiefe Räte und steht die Sau für mindestens 2 Minuten vor dem Eber, ist dies die richtige Zeit für die Besamung.
Während der Insemination muss die Sau durch Druck auf den Rücken stimuliert werden, um die Gebärmutterkontraktionen zu unterstützen und die Fruchtbarkeit zu verbessern.
Wird zum richtigen Zeitpunkt besamt, ist eigentlich nur eine einmalige Besamung notwendig. Der Prozentsatz der Doppelbesamungen sollten unter 30 - 40% gehalten werden.
8. Besamung bei Anwesenheit des Ebers
Bei der Besamung soll der Eber vor der Sau stehen. Rücken und seitliche Bauchwand der Sau müssen ständig stimuliert werden. Dies kann manuell oder mit techn. Hilfsmitteln (Sauenbügel) geschehen.
9. Kontrolle der Rausche nach der Besamung
Die Rausche muss auch nach der Besamung kontrolliert werden, um die Gesamtdauer festzustellen. Dauert die Rausche länger als erwartet, muss noch mal besamt werden, frühestens 16-24 Std. nach der letzten Besamung.
10. Richtiges Besamen
Für die Besamung muss ausreichend Zeit zur Verfügung stehen. Die Sau legt die Geschwindigkeit fest. Hygienisches Arbeiten und reinigen der Scheide ist notwendig. Auf die Kathederspitze wird Gleitmittel aufgetragen und der Katheder gegen den Uhrzeigersinn drehend aufwärts in die Scheide geschoben, bis er fest sitzt. Der Spermafluss wird von der Sau bestimmt und sollte nicht beschleunigt werden.
11. Zuverlässigen Spermalieferanten wählen
Ein Spermalieferant sollte ausgewählt werden, der das Sperma genau zu der Zeit liefern kann, wenn es gebraucht wird. Die Portionen können bei 16 - 17 Grad Celsius für gewisse Zeit gelagert werden.
12. Ruhephase
Nach der Besamung sollten die Sauen einzeln aufgestallt werden und für ungefähr 4 Wochen von Störungen ferngehalten werden. Die Sauen sollten ihre Ruhe haben und während des ersten Monats dürfen sie nicht überfüttert werden.
Ab dem 19.Tag sollte die Umrauscherkontrolle durchgeführt werden. Trächtigkeitskontrollen senkt die Zahl der unproduktiven Tage der Sauen.
- Startseite
- News
- Aktueller Fall
- Partnerpool
-
Infopool Schwein
- Atemwegserkrankung
- Betriebswirtschaft
- Bewegungsapparat
- Checklisten
- Fleischverarbeitung
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Futter/Fütterung
- Gesetze/Verordnungen
- Harnwegserkrankung
- Homöopathie
- Hygiene/Desinfektion
- Impfungen
- Klima/Lüftung
- Magen-Darm-Erkrankung
- Outdoor
- MMA
- Parasiten
- Specials
- Stallbau und -planung
- Tierschutz/Transport
- Zucht/Genetik
- SchweineForum
- Diverses Schwein
- Über uns
- Kontakte
- BEG / Pigpool Shop