Boehringer Ingelheim Vetmedica verleiht erstmals Tierwohl-Medaillen
Die Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH hat am 24. September 2015 in einer feierlichen Zeremonie erstmalig vier Tierwohl-Medaillen in den Kategorien Rind, Pferd, Schwein und Kleintier (Hund/Katze) sowie einen Sonderpreis verliehen. Die unabhängigen Jurys wählten aus der Vielzahl von Bewerbungen Forschungsarbeiten aus, die in besonderer Weise dazu beitragen, das Tierwohl in Deutschland zu verbessern.
Die Preisträgerinnen sind im Einzelnen:
- Kleintier: Dr. med. vet. Sarah Steinbach, ehemals Justus-Liebig Universität Gießen, erhielt für ihre Forschungsarbeit „A pilot study to assess the feasibility of transcutaneous glomerular filtration rate measurement using fluorescence-labelled sinistrin in dogs and cats“ die Tierwohl-Medaille für eine Methode, die die Nierenfunktion von Katzen und Hunden minimal invasiv und zuverlässig untersucht. Damit ist eine frühzeitigere und genauere Diagnostik der häufig auftretenden Nierenerkrankungen möglich. Die Jury bestehend aus Prof. Dr. Sabine Tacke, Justus-Liebig Universität Gießen, Dr. Madeleine Martin, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Verbraucherschutz und Landwirtschaft, sowie Dr. Angela Bartels, Diensthundestaffel der Bundeswehr, lobten die hohe wissenschaftliche Qualität der Arbeit und die Bedeutung der neuen Methode für die tierärztliche Praxis in der Zukunft.
- Pferd: Dr. med. vet. Miriam Baumgartner, Technische Universität München-Weihenstephan, erhielt für ihr Forschungsprojekt „Entwicklung eines Bewertungssystems zur Beurteilung der Tiergerechtheit von Pferdehaltungen als Bestandteil eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems“ die Tierwohl-Medaille, weil das Bewertungssystem es ermöglicht, die Tiergerechtheit eines Haltungssystems für Sport- und Freizeitpferde zu überprüfen. Die Jury bestehend aus Dr. Margit H. Zeitler-Feicht, Technische Universität München, Dr. Eberhard Schüle, Hippo Consult Schüle & Gesellschaft für Pferdemedizin, sowie Dr. Michael Düe, Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) e.V., würdigten besonders Frau Dr. Baumgartners hohe Fachkompetenz und ihren außerordentlichen Einsatz, das Bewertungssystem so praxistauglich wie möglich zu gestalten.
- Rind: Dr. agr. Katharina Dahlhoff, ehemals Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, erhielt für ihre Promotionsarbeit „Beratung von milchviehhaltenden Betrieben auf der Basis von Verhaltens- und Erscheinungsparametern ihrer Milchkühe“ die Tierwohl-Medaille. Das neuartige Bewertungsverfahren ermöglicht es herauszufinden, ob im untersuchten Kuhstall ein hohes Maß an Tiergesundheit und Wohlbefinden vorliegt. Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Kerstin E. Müller, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Axel Wehrend, Justus-Liebig Universität Gießen sowie Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, lobten insbesondere Frau Dr. Dahlhoffs Sorgfalt bei der Ausarbeitung sowie auch den Bezug zur Praxis, da die Schwachstellenanalyse einerseits für Beratungsempfehlungen nutzbar ist und andererseits eine aktuelle Bestandsaufnahme im Stall ermöglicht.
- Schwein: Ina Jans-Wenstrup, Justus-Liebig Universität Gießen, erhielt für ihre Bachelorarbeit „Biologische und ökonomische Untersuchungen zur Milchbeifütterung von Saugferkeln“ die Tierwohl-Medaille, weil sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Verminderung der Ferkelverluste erbracht hat. Das Tassen-System in der Beifütterung von Ferkeln stellt einen gangbaren Weg dar, um dem aktuellen Phänomen der großen Würfe in der Ferkelerzeugung wirksam zu begegnen. Die Jury bestehend aus Prof. Nicole Kemper, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Prof. Prisca V. Kremer, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, sowie Klemens Schulz, Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V., würdigten besonders Frau Jans-Wenstrups zielstrebiges Vorgehen sowie die Vereinigung von Praxis und Wirtschaftlichkeit in der Schweinehaltung.
- Sonderpreis: Schließlich erhielt Dr. med. vet. Birte Hoyer, ehemals Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, für ihre Promotionsarbeit „‚Environmental enrichment‘ – Strategies to improve the housing conditions of breeding bulls. Impact on time budget, physical activity, rumination, sexual behavior and semen quality“ einen Sonderpreis Tierwohl. Auch „Randgruppen“ wie die Besamungsbullen verdienen mehr Tierwohl: Einfache und praxisnahe Hilfsmittel wie Baumstamm, Reifen und Bürste können deren Wohlbefinden effektiv steigern.
Die vier Tierwohl-Medaillen wurden mit je 3000 € dotiert, der Sonderpreis mit 500 €. Die Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH freut sich, mit der Honorierung dieser Forschungsprojekte einen Beitrag zu mehr Tierwohl und damit auch für eine gesunde Zukunft für Mensch und Tier zu leisten.
Weitere Informationen zur Tierwohl-Medaille unter www.vetmedica.de