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20.11.2007

Betreff: AW: AW: Luftwäscher vom 01.11.2007 vom 19.11.2007

Hallo Michael

Neben den von Erhard Dörmann beschriebenen Maßnahmen zur NH3 Reduzierung ist noch eine ganz wesentliche Möglichkeit der Emissionsminimierung die Fütterung bzw das Futter.
Durch die Reduzierung des Rohproteins im Futter der Sau lassen sich auch bei der Sau die Luftqualität, und damit auch die NH3 Emissionen erheblich verbessern.
Ich arbeite seit 4 Jahren mit einem solchen Futter und habe neben den beschriebenen Effekten noch weitere Vorteile beobachtet:
- keine Leistungsdepression; im Gegenteil lineare Leistungssteigerung
- deutlich sichtbare Stoffwechselentlastung(glattes, glänzendes Haarkleid, feste Klauen)
- durch Ca und P Reduzierung(Ca 0,6%, P 0,5%)sowohl im Lac wie im T Futter)rasche Geburten und hohe Milchleistung sowie ein reibungslose Rausche(Rauschequote bis Tag 6 nach Absetzen : 99%)
- durch die beschriebene Stoffwechselentlastung saufen die Sauen weniger Wasser(trotz uneingeschränktem Wasserzugang bei hohen Durchflussraten (>5l/min)d.h. weniger Ausscheidung und damit weniger Gülle bei höherem TS-Gehalt. Bei 280 produktiven Sauen und Absatzferkelvermarktung produzieren meine Sauen nur max. 750 m3 Gülle pro Jahr.
- drastisch reduzierter Medikamentenaufwand und wenn Behandlung deutlich schnellere und nachhaltigere Wirkung

Bei dem von mit verwendeten Mineralfutter benötige ich im T-Futter nur 1% Soja und im Lac-Futter nur 12% Soja (42%Protein)

Inzwischen gibt es auch Emissionsmessungen.

Falls Du mehr Informationen brauchst kannst Du mich gerne anmailen:

ankoro@t-online.de

Gruß
Andreas Koch
Ferkelerzeuger aus OWL


Antwort auf:

Hallo Michael,
bevor man über einen Luftwäscher nachdenkt, sollten zunächst alle Möglichkeiten bezüglich baul. Maßnahmen zur NH3-Reduzierung geprüft werden. Besonders sinnvoll sind Maßnahme die den NH3-Ausstoß reduzieren und gleichzeitig den Tieren Vorteile bieten. Ein Luftwäscher sitzt immer nur am Ende der Lüftungskette und bringt keinerlei Verbesserungen innerhalb des Stalles. Als Stichpunkte sind zu nennen:

- Erdwärmetauscher (reduziert NH3-Emissionen und ist gleichzeitig von Vorteil für die Tiere)

- möglichst keine tiefen Kanäle unter den Sauen, da hierdurch die NH3-Abgabe steigt

- Möglichkeiten zur Absenkung der Stalltemperatur nutzen, um die NH3-Entwicklung zu reduzieren

- gezielt Firmen auf diese Problematik ansprechen und Vorschläge machen lassen

- ggf. über Technik nachdenken, die die NH3-Entstehung vermindern und gleichtzeitig dem Tier zugute kommen, z.B: Aerocleaner von der Firma Hölscher und Leuschner. ES müssen aber i.d.R. Gutachten vorliegen, die die Wirkung in Bezug auf die Ammoniakreduzierung belegen. Es gab auch Versuchsberichte über den Einsatz von ätherischen Ölen und anderen Zusatzstoffen in der Putenmast via Futter und Vernebelung. LWK Niedersachsen bzw. Veredelungszentzrum in Vechta ??

- ggf. in den Niederlanden unter "Groen Label" nachsehen, welche Techniken/Verfahren dort bereits zertifiziert sind.

- Gutachter im Vorfeld nach Möglichkeiten befragen

Mit freundlichem Gruß

Erhard Dörmann

Antwort auf:

Hallo zusammen,

nachdem man uns vor 2 Jahren ein FFH--Gebiet in 200m Entfernung "aufgebrummt" hat, kann ich den nächsten Entwicklungsschritt am Standort nur noch mit Luftwäscher (-> Ammoniak!)machen.
Meine Frage nun an Euch: Welche Systeme zur Ammoniakreduzierung gibt es, was kostet so ein Luftwäscher, ist das für einen Stallneubau für ca. 300 Sauen ohne Ferkel überhaupt wirtschaftlich interessant, wie hoch sind die laufenden Kosten? Wie sind Eure Erfahrungen mit den verschiedenen Systemen?
Lässt sich das Ganze vielleicht auch noch verhindern, ohne dass ich an einen anderen Standort gehen muss, der in vertretbarer Nähe sowieso keine Chance hat (O-Ton Naturschutz: "Zersiedelung der Landschaft"!)?
Für mich ist das ganze Neuland, deshalb bin ich für jede Information dankbar!

Vielen Dank und viele Grüsse aus Hohenlohe
Michael Reber