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07.08.2008

Betreff: AW: großgruppenhaltung bei mastschweinen vom 04.08.2008

Hallo Heinz,
dazu gibt es Auswertungen von 120 Betrieben in Kanada. Danach gab es folgende Ergebnisse:
60 % der Betriebe hatten nach Wechsel zur Sortierschleuse schlechtere MTZ
40 % hatten mehr Krankheiten (vor allem Circovirus-Probleme)
es gab 3 – 10 % „schleusen-untaugliche“ Schweine !!
trotzdem würden 80 % wieder auf Sortierschleuse umsteigen, weil für sie die Arbeitsersparnis bei der Sortiertechnik wichtig ist.
In größeren Tiergruppen ist die Gesundheitskontrolle schwierig und je später Problemtiere erkannt werden, um so deutlicher dürfte sich das auf die Leistungen der betroffenen Tiere und damit auf das Gruppenmittel auswirken. Man darf aber nicht vergessen, dass die Schweine in größeren Gruppen viel größere Wegstrecken zurücklegen müssen (wir haben das beispielhaft in kleinen - 6er gegenüber 12er Gruppen - nachgewiesen: die Strecke verdoppelt sich etwa). Der Satz "Ruh und Rast ist die halbe Mast" gilt aber immer noch. Außerdem erhöht sich mit zunehmender Gruppengröße überproportional stark das Risiko (das kann man mathematisch gut beschreiben), dass die Tiere sich durch direkten Kontakt gegenseitig anstecken.


Das erklärt zumindest die oben beschrieben Daten, wenngleich es noch keine Lösung des Problemes ist. Aus der Ferne ist es aber schwierig, Ratschläge zu geben, wie das System zu verbessern ist. Ausgeglichenheit der Partien und guter Gesundheitsstatus sind Voraussetzungen. Ansonsten müsste man mehr wissen, um Tipps zu geben.

Viele Grüße

Steffen Hoy



Antwort auf:

Hallo,

ich habe vor einem jahr mastschweinestall gebaut und mich damals für die großgruppenhaltung mit sortierschleuße entschieden.
nachdem nun die ersten durchgänge ausgewertet sind muß ich leider feststellen, das die leistungen im vergleich zum "alten stall" (20 tiere in der Bucht) weit hinterher hinken.
bei beiden ställen wird mit dem selben futter gearbeitet (eigenmischung),
die fütterungstechnik ist ebenfalls die selbe (bereifutterautom.)
in beiden ställen stehen die selben tiere (genetik JSR x Pi)
die zunahmen sind aber im neuen stall um bis zu 100 g geringer und die futterverwertung ist zum haare raufen (bei den preisen!!!)
hat jemand ähnliche erfahrungen mit großgruppenhaltung oder fällt jemandem etwas ein um die lage zu verbessern???

heinz