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23.01.2011

Betreff: AW: Klauenprobleme vom 21.01.2011

hallo,
von der ferne aus kann man das sicherlich nicht so gut beurteilen. dennoch von mir mal ein paar vorschläge, woran es liegen könnte.

1. wenn die jungsauen bei dem vermehrer auf stroh gehalten werden, könnte es sein, dass die klauen zu stark durchgeweicht sind. dies tritt vor allem dann auf, wenn zu wenig eingestreut wird und der boden somit viel zu naß ist. Beim umstellen auf spalten kann es dann probleme geben.

2. kommen die tiere in der richtigen gruppierung auf den betrieb. sprich werden die tiere nicht bei der lieferung frisch zusammengestallt?

3. wie werden die tiere nach der ankunft gefüttert, gibt es rangkämpfe, sind fressplatzteiler vorhanden, liegen die spalten ,,richtig herum" sprich sind die kotschlitze nicht parallel zum trog, sondern um 90° gedreht. was für schlitzmaße habt ihr bei den spalten verbaut?? ich persönlich verwende nur 17mm spaltenweite bei den jung und wartesauen.

4.
habt ihr schonmal eine eingliederung auf teilspalten oder auf stroh versucht. dies würde ich einfach mal versuchen, ob es dann besser ist. oder die jungsauen einfach mal jünger und leichter einkaufen, so dass sie sich an den stall gewöhnen können und nicht bei der anlieferung schon gleich eine transportrausche bekommen.

gruß steffen

PS: frag doch mal andere betriebe wo vom gleichen züchter jungsauen beziehen, ob die auch probleme haben.




Antwort auf:

Hallo Pigpooler,

Wir haben immer wieder Probleme mit den Klauen unserer Jungsauen.
Es treten nach wenigen Wochen schon im Eingliederungsstall Risse in den Klauen auf. Das größere Problem ist das Ablösen des Ballens von der Klaue und dann entstehende "Wucherungen" des Ballens,teilweise bis unter die daneben liegende Klaue. Entsprechend schlecht können die Tiere laufen und haben zum Teil starke Schmerzen. Es sind ca.2/3 der Tiere betroffen, davon
ca.1/3 so stark das sie in der Abferkelbucht (Dreikant oder Guß unter der
Sau) kaum noch aufstehen.
Je älter die Tiere werden um so mehr gehen die Probleme zurück, so das kaum noch Tiere auffallen. Die Verwachsungen gehen durch den Abrieb (Sauen laufen nach Trächtigkeitskontrolle bis zum Abferkeln in der Gruppe) zurück, die Ablösung des Ballen sind teilw. bis zum 5. Wurf noch nicht komplett herausgewachsen. Entzündungen die eine Antibiotische Behandlung nötig machen sind die sehr seltene Ausnahme.

-Die Haltung ist bei uns komplett Strohlos -Alle Betonspalten sind immer bei Verlegung entgratet worden -Die Spaltenoberfläche ist in allen Bereichen "rau"
-Fütterung wurde div. Male umgestellt und mit zusätzlichen Mineralstoffen und Vitaminen (Biotin, Zink, Vit. E.,.......) noch entsprechen erweitert -bei Lieferung sind die Jungsauen 180-190 Tage alt, ca.120 kg schwer und haben überwiegend 3-5 Wochen vor Auslieferung beim Vermehrer im Stroh gelaufen -jede Maßnahme ist mit dem Tierarzt besprochen und kontrolliert worden


Leider hat sich die Situation in 2010 (ca. 100 Jungsauen) nicht positiv verändert, mit Ausnahme von Schwankungen in der Stärke der Probleme. An den Fundamenten der Sauen ist, bis auf Einzeltiere, alles in Ordnung. Das Leistungsniveau der Herde liegt seit Jahren bei >28 Abgesetzten.
Ein Genetik- oder Vermehrerwechsel ist für mich nicht die wirkliche Alternative, da dann sicher das nächste Problem (meistens noch mehr (30 Jahre Sauenhaltung machen vorsichtig)) auf uns zu kommt.

Ich bin für gute Ratschläge Dankbar, da wir nicht mehr so richtig wissen wie das Problem in den Griff zu bekommen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jürgen B.