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24.08.2011

Betreff: AW: Umrauscher vom 18.08.2011

Hallo Nina,

2 Anmerkungen:

1. Wie sieht die Bestandsimmunität aus? Bestand neu aufgebaut, heißt gerade der 2. Wurf kann anfäälig sein, wenn: Eingliederung nicht optimal durchgeführt; während der ersten Trächtigkeit seperat gehalten und entsprechender Kontakt nach1. Absetzen.

2. Energieversorgung? Gerade erstmals abgesetzte können ein Energiedefizit haben, welches zwar die Rausche nicht zwingend beeinflußt, aber das Besamungsergebnis. Zuckergemische können Abhilfe schaffen, da sie ggb.
Traubenzucker den Blutzuckergehalt länger oben halten.

Gruß

Stefan Heckmann
Spezialberatung Denkapig, Fa. Denkavit


Antwort auf:

Hallo Pigpooler, hallo Nina,

die Brunststimulation mittels Peforelin oder PMSG ist insbesondere nach dem Absetzen des ersten Wurfes sehr zu empfehlen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Maßnahme allein Dir bei Deinem Problem hilft. Du schreibst, dass die Sauen beim Besamen sehr gut stehen, folglich haben sie auch eine entsprechende Brunst. Tragend sollten die Sauen dann werden und auch bleiben. Wenn bei den tragend gebliebenen Erstlingssauen die Wurfgröße im Folgewurf auffallend klein bleibt, empfiehlt es sich die Besamungstermine in Abhängigkeit von der Duldungsdauer zu überprüfen. Gerade zum 2. Wurf kann das Brunstverhalten sich anders darstellen und man muss sich mit den Besamungsterminen anpassen. Wann kommen die Sauen in Gruppenhaltung?
Treffen die Erstlingssauen dann erstmalig (!) auf die älteren Sauen? Gibt es entsprechende Rangkämpfe? Kann man eine Aussage über die Konditionsentwicklung der betreffenden Tiere in diesem Zeitraum machen? Gibt es ausgeprägte Kampfspuren? Meine Erfahrung ist, dass Erstlingssauen unter bestimmten Bedingungen in der Gruppenhaltung viel Stress haben, die Frucht absetzen und ab dem 42. Tag als leer erkannt werden oder normal wieder in die Rausche kommen. In Ergänzung zu Peforelin und PMSG ist besonders bei Jungsauen auf die Kondition beim Absetzen zu achten (das fängt ja bereits bei der Jungsaueneingliederung an): der Gewichtsverlust muss so gering wie möglich gehalten werden (3-4 x täglich füttern?). In der letzten Trächtigkeitswoche empfiehlt es sich täglich bis zu 200 g Traubenzucker zu füttern. Nach dem Absetzen idealerweise 2 bis 3 Tage Aufenthalt in einer Arena, um die ersten Rangkämpfe erfolgen zu lassen, das mindert den Stress später in der Gruppenhaltung (man kennt sich dann bereits). Und immer wieder bitte auf die Körperkondition achten und die Fütterung danach ausrichten.
Das Augenmerk sollte auch in Zeiten hoher Futtermittelpreise auf L-Carnitin, Betain, B-Vitamine und eine sehr gute Aminosäuren-Ausstattung gerichtet sein.


Viel Grüße

Dr. agr. Stefan Viebahn


Antwort auf:

Moin Nina,
vielen Dank für die Klarstellung! Sauen, die das erste Mal abgesetzt werden (also zum 2. Wurf besamt werden sollen), sind bekannt für diese Thematik, da die Stoffwechselvorgänge und das Umschalten der Hormonzyklen noch nicht so trainiert sind (hört sich jetzt ein wenig unwissenschaftlich an).
Umso mehr gilt dann die letzte Aussage von mir.

Ein HCG- Präparat ist zunächst nicht notwendig, es sei denn, du willst terminorientierte Besamung durchführen.

Nach meine Erfahrung werden die Sauen nur mit PMSG wunderbar in Rausche kommen und können dann duldungsorientiert belegt werden.

Viele Grüße an alle und eine schöne, trockene Woche

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Reinhold Heggemann


Antwort auf:

Danke für die Antwort, das werden wir auf jeden Fall mal probieren. Nach 72 Stunden auch ein HCG (?)- Präparat (Gonavet o.ä.) geben?

Ich meinte die Sauen, die zum 2. Mal besamt werden.

Grüße aus dem Münsterland

Nina



Antwort auf:

Moin Pigpooler, moin Nina;

Meinst du Sauen, die zum zweiten Mal abgesetzt wurden oder zum 2. Wurf besamt worden sind?
Ich würde den Sauen 24 Stunden nach dem Absetzen ein PMSG- Präparat verabreichen (800 I.E. ,Tierarzt fragen) und das Problem dürfte erledigt sein.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Reinhold Heggemann


Antwort auf:

Guten Morgen,

in unserem mit Dan Genetik neu aufgestalltem Bestand gibt es seit 2 Wochen große Probleme mit Umrauschen. Der Bestand ist letztes Jahr komplett mit dänischen Jungsauen aufgestellt und gleichzeitig auf 1000 Sauen aufgestockt worden. Probleme machen die Sauen im 2. Wurf, bis zu 60% der Sauen rauschen um. (Wobei der Anteil an diesen Sauen auch sehr hoch ist)Jungsauen, 3. und 4. Wurf sind im normalen Rahmen. Auffällig ist, das diese Sauen oft erst beim 2. Testen nach 6 Wochen erkannt werden, bzw. beim ersten Testen nach 24 Tagen erst anfangen mit Umrauschen. Besamt wird Duldungsorientiert, die Sauen stehen sehr gut zur Besamung. Kondition nach Absetzen ist normal bis dünn (Konditionsnote 3 - 2). Gesundheitszustand in der Säugephase ist gut, die Sauen fressen durch und bekommen, bis "sie nicht mehr wollen". Die Sauen sind unauffällig, alle Sauen ziehen 12 und mehr Ferkel groß. Es gibt keine Auffälligkeiten zwischen 21 und 28 Tagen Säugezeit. Hat jemand eine Idee, was wir noch prüfen können?

Gruß aus dem Münsterland,

Nina